Für den Außenbereich, zum Beispiel für Terrassen und Balkone, sind zementgebundene Estriche ideal. Diese sind auch einsetzbar für Nass- und Innenbereiche sowie als Heiz-Estrich. Zement-Estrich besteht aus dem Bindemittel Zement und aus Sandkörnern und Wasser. Es gibt laut DIN acht Festigkeitsklassen, die die maximale Belastung des Estrichs anzeigen. Zement-Estrich ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und besitzt eine gute Festigkeit. Belegreif ist er nach 20 bis 30 Tagen.
Calciumsulfatestrich, mit dem Bindemittel Calciumsulfat, ist formbeständig, spannungsarm, besitzt ein geringes Schwindmaß und ist rissefrei. Dieser Estrich wird relativ schnell fest und ist nach drei Tagen bereits begehbar. Große Flächen lassen sich fugenlos ausgleichen. Für den Einsatz in feuchten Bereichen ist er jedoch weniger geeignet. Zudem ist diese Estrich-Art nur bedingt hitzebeständig.
Bitumen ist das Bindemittel vom Gussasphalt-Estrich. Weitere Bestandteile sind unter anderem Sand, Naturasphalt und Splitt. Vorteile dieser Estrich-Art: wasserfrei, dampfdicht, guter Schall- und Wärmeschutz, witterungs- und temperaturunabhängig verarbeitbar, geruchsneutral sowie staubfrei. Der Gussasphalt-Estrich ist nach einem Tag schon belegreif. Zudem lässt sich dieser großflächig und nahezu fugenlos verarbeiten. Im Gegensatz zum Zement-Estrich wird Gussasphalt-Estrich in Härteklassen eingeteilt.
Bestandteile des Magnesia-Estrichs sind das Bindemittel Magnesia, Magnesiumchlorid sowie einem Zuschlagstoff - wie zum Beispiel Korkmehl, Weichholzspäne oder Quarzsand. Dieser Estrich ist ausgesprochen widerstandsfähig gegen Schläge und Stöße, großflächig und fugenfrei verlegbar, komplett staubfrei, zuverlässiger Schall- und Wärmedämmer sowie elektrisch leitfähig. Eingesetzt wird Magnesia-Estrich im Innenbereich, da er empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Klassifiziert wird er in Festigkeitsklassen. Begehbar ist diese Estrich-Art nach zwei Tagen, belegbar erst nach drei Wochen.
Kunstharzmörtel und synthetisches Reaktionsharz sind Bindemittel der Kunstharzestriche. Diese Estriche härten relativ schnell aus, sind nahezu fugenlos verlegbar, frostbeständig, widerstandsfähig gegen Schläge und gegen Verschleiß. Weiterhin reagiert diese Estrich-Art unempfindlich auf Wasser, Feuchtigkeit und Chemikalien und besitzt einen hohen elektrischen Widerstand. In der Verarbeitung ist Kunstharzestrich abhängig von der Temperatur und kann beim Entzünden gesundheitsgefährdende Stoffe freisetzen.
Estriche werden zudem nach ihrer Herstellungsart eingeteilt. Darunter fallen Baustellenestrich, Fließestrich sowie Fertigteilestrich. Letzterer wird industriell produziert – aus bereits vorgefertigten plattenförmigen Bauteilen. Fließestrich ist selbstnivellierend und besteht aus Estrichmörtel und einem Fließmittelzusatz. Baustellenestrich bezeichnet einen Estrich, der aus einem gemischten Estrichmörtel besteht und auf der Baustelle hergestellt und verarbeitet wird.
Unterschieden wird Estrich ebenso nach Funktion oder Verbindung zum tragenden Untergrund. Zu nennen sind hier: Der Verbund-Estrich, wobei der Estrich mit dem Beton fest verbunden ist. Der „schwimmende Estrich“, der auf einer Dämmschicht hergestellt wird und beweglich ist. Der Trennschicht-Estrich, der durch eine Trennschicht vom tragenden Untergrund getrennt ist. Der Hartstoff-Estrich, ein Estrich mit Gesteinskörnungen aus Hartstoffen sowie dem Heiz-Estrich, der auf Dämmschichten ausgeführt wird.